Frühjahrskonzert

Nordbayrische Nachrichten

Musik fürs Leben, leben für Musik

Traditionelles Frühjahrskonzert der Stadtjugendkapelle begeisterte das Publikum

HERZOGENAURACH (fk) – Am Sonntag war es wieder einmal so weit: Die Stadtjugendkapelle lud zum traditionellen Frühjahrskonzert in die Turnhalle am Burgstaller Weg.

Den Auftakt machten die Bläserklasse und die Juniorband gemeinsam. Unter der Leitung von Clemens Vykydal präsentierten sie souverän »Camptown Races«, das »Lied der Eskimos« und »Alouette«. Selbstbewusst wurden die Stücke von den jungen Musikern selbst angekündigt.

Einen Klassiker hatte sich Andrea Schockel für ihr Schülerorchester ausgesucht. Von »The lion sleeps tonight«, mit dem einst der Südafrikaner Solomon Linda berühmt wurde, gibt es über 150 Interpretationen. Es folgten mit »La Caracolá« und »Ein Strauss für dich« spanische Flamenco-Melodien für Blasorchester und ein Medley der bekanntesten Strauss-Walzer.

Reise durch Polen

International ging es auch beim Jugendorchester zu: Das Publikum wurde zu einer musikalischen Reise durch Polen eingeladen, wo polnische Tänze wie die Polonaise oder die Mazurka natürlich nicht fehlen durften. Als zweites Stück hatte sich Dirigent Hans-Jürgen Lorenz für »Jai Ho« aus dem erfolgreichen Film »Slumdog Millionaire« entschieden.

Nach der Pause hatte die erst vor kurzem gegründete Seniorband unter der Leitung von Norbert Engelmann Premiere. Sie gaben »When the saints« und einen »Pausen-Walzer« zum Besten. Beim abschließenden »Drei Chinesen mit ´nem Kontrabass« kam auch das Publikum zum Einsatz, das zur Unterstützung der Musiker zwei Strophen des bekannten Kinderliedes mitsingen durfte.

»Music for life – Musik fürs Leben, leben für die Musik. Dieser Titel drückt die Einstellung der Musiker, die Sie hier sitzen sehen, wohl am besten aus«, kündigte Christian Kaltenhäuser das erste Stück der Bläserphilharmonie, ein Werk von Philip Sparke, an. Mit »Amazonia« des zeitgenössischen belgischen Komponisten Jan van der Roost entführte das Orchester anschließend in die mystische Welt des Amazonasgebietes in Südamerika. Mit einem Medley aus Werken George Gershwins endet der offizielle Teil des Frühjahrskonzertes.

Etwas richtig »Zünftiges« wurde mit der ersten Zugabe, dem Egerländer Musikantenmarsch, geboten. Und schließlich erlaubten sich die Musiker noch einen »Spaß« im wortwörtlichen Sinne: Vor der letzten Zugabe forderte Christian Kaltenhäuser das Publikum in den ersten beiden Reihen auf, sich von ihren Stühlen zu erheben, diese in die Hand zu nehmen und dem Orchester zur Verfügung zu stellen. Denn die »Spaß-Polka« spielten alle fünf Orchester gemeinsam – über 160 Musiker auf der Bühne, dirigiert von Norbert Engelmann. Dass für so ein Aufgebot sogar die örtliche Prominenz gerne ihre Stühle räumte, ist wohl selbstverständlich.