• Zweites Konzert des Projektorchesters


    Nordbayrische Nachrichten

    Wenn die Hobbits musikalisch lebendig werden

    Projektorchester der Stadtjugendkapelle Herzogenaurach gastierte mit sinfonischer Bläsermusik in Erlangen – 14.06. 16:21 Uhr

    Herzogenaurach- Das Projektorchester der Stadtjugendkapelle unter Leitung von Corinna Nollenberger hatte nach dem gelungenen Einstieg im vergangenen Jahr zum zweiten Konzert eingeladen. Diesmal traten die Musiker im Erlanger Redoutensaal auf, und die zahlreichen Zuhörer genossen sinfonische Bläsermusik vom Feinsten.

    Mit „Fanfare for the Common Man“ von Aaron Copland gelang dem Orchester ein Einstieg nach Maß. Dieses wuchtige Stück für Schlagzeug und Blech jagte einem bereits zu Beginn einen Schauer über den Rücken.

    Tobias Horneber führte gekonnt durch das Programm und lud sogleich zur „Tom Sawyer Suite“ von Franco Cesarini ein. Der Komponist vertonte Mark Twains spannende und humorvolle Geschichte um Tom Sawyer in vier Sätzen, die mit ihren musikalischen Elementen die wichtigsten Charaktere treffend lebendig werden ließen. Tom Sawyer bekam im ersten Satz den charakteristischen Cake-Walk-Rhythmus verpasst. Der zweite Satz, der um das amerikanische Volkslied „Ring, Ring de Banjo“ gestrickt ist, gehört Tom Sawyers bestem Freund Huckleberry Finn. Becky Thatcher, das umschwärmte Mädchen, wird im dritten Satz durch langsamere und schwelgerische Motive dargestellt. Der Bösewicht Indianer-Joe war durch finstere Töne im vierten Satz zu erkennen.

    Das Motiv der Hobbits aus der Filmmusik zu „Herr der Ringe“ durften einige Zuhörer bereits beim Frühjahrskonzert der Stadtjugendkapelle erleben. Das Projektorchester griff die beliebten Melodien von Johan de Meij ebenfalls auf und präsentierte eine begeisternde musikalische Interpretation des Epos’ über die Abenteuer in Mittelerde. Die kleinen menschenähnlichen Wesen wurden zuerst sorgenfrei und optimistisch mit einem fröhlichen Volkstanz dargestellt, während der Edelmut des kleinen Volkes ihren musikalischen Niederschlag in einer strahlenden Hymne fand. Die Dirigentin vermied am Ende der Sinfonie einen Überschwang und verhalf ihrem Orchester zu friedvoll-verhaltenem Klang, wie es der Symbolik des letzten Kapitels, den Grauen Anfurten, entspricht.

    Einer der größten Hits von Morton Gould, die „Pavanne“, ist der zweite Satz seiner „American Symphonette No. 2“, einer populären, jazzigen Suite. In den eigentlich langsamen, würdevollen Schreittanz aus dem Italien des 16. Jahrhunderts, der Pavane, interpretierte Gould ein Herumschlendern mit keckem Hüftschwung. Die symmetrische Struktur des fröhlichen Stückes fuhr wohl auch so manchem Zuhörer in die Hüften.

    „Chase the Sun“ schrieb Rob Wiffin in Spanien. Das Stück eröffnete mit einer kraftvollen Fanfare im Blech. Danach strahlte die Musik eine Atmosphäre voll Energie und Freude aus, die das Stück bis zum Schluss hin trägt: ein spritziges, fröhliches Werk im leicht jazzig angehauchtem Stil.

    Nach einer Pause setzte das Orchester das Konzert mit „Flight of the Truefire Raiders“ fort. Tobias Horneber erläuterte vorab, dass das rhythmische und dynamische Stück des New Yorker Mathematiklehrers Stephen Melillo nach streng mathematischen Vorgaben komponiert wurde und dies auch unter den Aspekten Tempo, Strukturierung, Pausen und Akkordstruktur. Doch überließ es der Moderator jedem selbst, sich seine eigenen Gedanken dazu zu machen.

    „Star Wars“ und Kuba

    Schier unvermeidlich im Repertoire moderner Bläsermusik sind Melodien aus der fantastischen Welt von „Star Wars“. John Williams hat die Musik zum Film beigesteuert. Mit „Danzas Cubanas“ entführte Nollenberger ihr Publikum in die Karibik. Mit einem bunten Strauß aus drei ursprünglichen Tänzen, die die Freude und Energie der afro-kubanischen Musik und der Kubaner spiegelt, wartete dieses Stück auf. Stimmungsvolle Conga gefolgt von einer sanften und verführerischen Son-Salsa und schließlich ein rasanter, feuriger Mambo ließen alle sechs Schlagzeuger ihr Können ausleben. Der Komponist Robert Sheldon selbst bezeichnet sein Stück als herausragende multikulturelle musikalische Erfahrung. Die ineinandergreifenden Tänze böten – neben dem Schlagwerk – Klavier, Posaune, Flöte und Trompete die Möglichkeit zu höchsten solistischen Leistungen. Die Zuhörer hielt es bei diesen Rhythmen nur schwer auf den Sitzen, beim begeisterten Abschlussapplaus dann freilich nicht mehr.

    Das Projektorchester ist wieder zu hören im Rahmen einer Open-Air-Aufführung zusammen mit der Bläserphilharmonie am 23. Juli auf dem Gelände der Stadtjugendkapelle Herzogenaurach nachholen.

  • Frühjahrskonzert


    Nordbayrische Nachrichten

    Spannende Märchen und dramatische Geschichten

    Stadtjugendkapelle Herzogenaurach gibt Frühlingskonzert mit Film- und Programm-Musik von Meij bis Wagner – 18.05. 15:35 Uhr

    HERZOGENAURACH – Auch dieses Jahr wagte es die Stadtjugendkapelle Herzogenaurach, ihr Frühjahrskonzert in der Erlanger Lades-Halle aufzuführen. Rund 700 Besucher folgten der Einladung und erlebten einen musikalisch hochklassigen und einfallsreichen Reigen symphonischer Blasmusik.

    Alle drei Jugendorchester präsentierten sich dem Publikum unter dem Motto „Märchen und Sagen“. Das Schülerorchester unter Clemens Vykydal begann passend zum Muttertag mit „Küss mich, halt mich, lieb mich“ aus dem Film „Drei Nüsse für Aschenbrödel“. Auch das zweite Stück entstand nach dem Aschenputtel-Stoff: „Cinderella“ entsprang der Feder des niederländischen Komponisten Kees Vlak, dessen umfangreiches Lebenswerk Hunderte Kompositionen speziell für Jugendblasorchester enthält.

    Das Jugendorchester kredenzt Teile aus Edvard Griegs „Peer Gynt Suite“ in einer Bearbeitung von Johnnie Vinson. Andrea Schockel zaubert aus ihrem Orchester satten Klang, so dass die „Morgenstimmung“ spürbar wurde. „In der Halle des Bergkönigs“ kontrastieren wuchtige und filigrane Passagen.
    Auf dem Programm steht auch Johan de Meijs fünfsätzige „Herr der Ringe“-Sinfonie. Ähnlich plastisch gelingt „Chimera“ eine Geschichte aus der griechischen Mythologie. Mit der Zugabe „Highlights from Aladdin“ schließen die Musiker märchenhaft ab.

    Nach der Pause wurde das Publikum vom effektvollen Aufmarsch des Ersten Orchesters in den Bann gezogen. „Highlights from Robin Hood“ (Michael Kamen) bildeten den Auftakt zu einem furiosen zweiten Konzertteil. Ebenso dynamisch und mit hohem Schwierigkeitsgrad erklingt der „Walkürenritt“ aus Richard Wagners Oper. Norbert Engelmann setzt die fanfarenartige Melodie mit seinem Orchester bewegend um.

    Wie zuvor das Jugendorchester präsentiert auch die Bläserphilharmonie Auszüge aus dem „Herrn der Ringe“. Das Orchester und sein Dirigent wurden dabei zum Event-Verkaufsartikel „Cyber-Blow065“, der per Knopfdruck alle nur denkbaren Variationen der Musikwiedergabe erfüllen kann: im Schnellvorlauf, laut, leise, lautlos. So erlebte das Publikum die Sagen um Elben und Orks, Zwerge und Zauberer. Dass auch die moderne Technik nicht vor Pannen gefeit ist, wurde ebenso selbstironisch dargestellt.

    Mit „Gulliver’s Reisen“ rundete Engelmann seine Auswahl aus Märchen und Sagen ab. Vom zeitgenössischen Komponisten Bert Appermont stammt die musikalisch so dramatische wie technisch anspruchsvolle Vertonung des Buches von Jonathan Swift. Auch diese Aufgabe bewältigte das Orchester mit Bravour.

  • Kammermusikwettbewerb Pfaffenhofen

    Landessieger bei der Stadtjugendkapelle Herzogenaurach
    Ausgezeichnete Platzierungen beim Kammermusik-Wettbewerb

    Über ein hervorragendes Ergebnis konnte sich am Wochenende die Stadtjugendkapelle Herzogenaurach freuen.

    Beim diesjährigen Landesentscheid in Pfaffenhofen a. d. Ilm stellten sich Frederike Studt, Juliana Zech und Timo Schneider einer überregionalen Jury in der Endrunde des Kammermusik-Wettbewerbs des Bayerischen Blasmusikverbandes.

    In der Kategorie Klarinetten-Trio, Altersgruppe 1, erzielten sie das Prädikat „Mit ausgezeichnetem Erfolg“. Die jungen Musiker unter der Leitung ihrer Lehrerinnen Andrea Schockel, Alexandra Maier und Veronika Schniske-Falk, konnten sich in diesem bayernweit ausgeschriebenen Wettbewerb gegen die Konkurrenz aus den Verbänden Allgäu-Schwaben und Ober- Niederbayern erfolgreich durchsetzen. Sie wurden außerdem die Besten ihrer Altersgruppe und somit mit dem Titel „Landessieger“ geehrt. Diese Auszeichnung wurde lediglich zwei Ensembles aus dem Nordbayerischen Musikbund verliehen.

    Für die Nachwuchsmusiker ein toller Erfolg und gleichzeitig Motivation, sich auch in Zukunft solchen Herausforderungen zu stellen.